Schlichter
Schulprogramm – Streitschlichterprogramm
Gewaltprävention durch soziale Kompetenz – soziale Kompetenz durch Schlichterschulung
Entwicklung des Streitschlichterprogramms
Angeregt durch das Streitschlichterprogramm der Adolf – Reichwein – Schule Bielefeld wurde 2001 an der Krollbachschule die erste Schlichterschulung durchgeführt.
Nach ersten Erfahrungen wurde und wird das Konzept an die sich ändernden schulischen Bedingungen und Bedürfnisse angepasst. Hervorzuheben ist dabei die enge Zusammenarbeit mit dem HOT Hövelhof.
Zielsetzung
- Die Schulung im Bereich Gewaltprävention soll die Schüler befähigen, durch konstruktives Miteinander den Konflikten des Schulalltags zu begegnen.
- Schulschlichtung bietet die Möglichkeit einer dauerhaft friedlichen Konfliktlösung.
- Übernehmen von Patenschaften mit den 5./6. Klassen schult und stärkt das Verantwortungsbewusstsein.
Voraussetzungen
- Erziehung zur Selbständigkeit durch Übernehmen von Verantwortung
- Sprachliche Konfliktbewältigung statt körperlicher Gewalt
- Verstärken positiver Wertvorstellungen
- Konfliktlösung ohne Autoritäten
Ausbildungsbausteine
Insgesamt gibt es 3 Bausteine „Soziale Kompetenz“.
Durch den 1. Baustein bekommen alle Schüler/innen der 8. Klassen eine Grundqualifikation mit folgenden Intentionen:
- Selbstbewusstsein stärken
- Teamfähigkeit fördern
- Übernahme von Verantwortung vorbereiten
- Für Konfliktsituationen sensibilisieren
- In Schulschlichtung einführen
- Anforderungsprofile kennen lernen
Durch den 2. Baustein erhalten interessierte Schüler/innen eine Erweiterungsqualifikation, bei der es um das Trainieren von Schlichtungsgesprächen und Deeskalationstraining geht. Im Anschluss daran entscheiden sie sich per Vertrag, ob sie das Ehrenamt des Schulschlichters und Paten übernehmen wollen.
Der 3. Baustein wird in der 9./10. Klasse umgesetzt. Er umfasst eine tiefer gehende Schulung in den Aufgabenbereichen des Schulschlichters und Paten und die praktische Umsetzung des Gelernten im Schulalltag. Wird der 3. Baustein erfolgreich abgeschlossen, erhalten die Schüler/innen ein Zertifikat zu ihrem Abschlusszeugnis.
Aufgaben der Streitschlichter
In der 9./10. Klasse führen die Streitschlichter bei Bedarf Schlichtungsgespräche, die nach festen Regeln ablaufen und selbständig organisiert werden müssen. Dabei überdenken die Konfliktparteien ihre Standpunkte neu, wobei die Schuldfrage keine Rolle spielt. Anschließend erarbeiten sie mit Hilfe der Schlichter eine Kompromisslösung. So kann jede Streitpartei ihr Gesicht wahren.
Aufgaben der Paten
Alle neuen Schulschlichter des Jahrgangs 9 übernehmen für 2 Jahre die Patenschaft für die Klassen 5 bis 6. Die Schlichter ordnen sich den verschiedenen Klassen, wenn möglich auch bestimmten Schülern, zu. Im Laufe der 2 Schuljahre werden zur Vertrauensbildung gemeinsame Aktionen unternommen. Im Alltag stehen sie für Gespräche aller Art bereit. Durch gutes Zuhören und Beobachten können Probleme frühzeitig erkannt und für eine Deeskalation gesorgt werden.
Positive, langfristige Auswirkungen des Streitschlichterprogramms
Für die Schüler:
- Stärkung von Persönlichkeit, Selbstbewusstsein und Verantwortungsbewusstsein
- Fähigkeit der Gesprächsführung und Deeskalation
- Vertrauen und Toleranz entwickeln gegenüber Mitschülern
- Teamfähigkeit
Für die Klassengemeinschaft:
- Stärkung des Zusammenhalts
- Verbesserung von Lernbereitschaft und Lernklima
Für die Lehrer:
- Entlastung durch Weiterleiten von Konflikten
- Ausgeglichenere Schüler im Unterricht
Für die Schule:
- Verbesserung des Schulklimas insgesamt